Dein Quickstart-Guide für Pflanzenbeleuchtung
Pflanzen brauchen Licht. Nur welches?
Das Beste für jede Pflanze ist natürliches Sonnenlicht. Da dies beim Indoor-Gardening nicht zur Verfügung steht, stellt sich die Frage nach einem würdigen Ersatz. Grundsätzlich wichtig für ein Pflanzenlicht ist die Leistung (Watt) des Vorschaltgerätes/Leuchtmittels und das enthaltene Farbspektrum, bzw. die Farbtemperatur (°Kelvin).
So wird z.B. eine 250 W Lampe nicht so viel Wachstum generieren wie eine mit 400 W und ein Leuchtmittel, das näher am natürlichen Tageslichtspektrum (ca.6500° K) liegt, weit natürlicheren Wuchs ermöglichen, als z.B. ein sehr “warmes” Leuchtmittel (z.B.: 2500° K).
Andererseits kann über die Lichtfarbe das Pflanzenwachstum gezielt gesteuert werden. So stimuliert z.B. ein höherer Rotanteil im Licht bei vielen Arten die Blüte- und Fruchtbildung, mehr Blau hingegen den Blattwuchs.
Welches Leuchtmittel soll’s denn sein?
Zuerst wären die Natriumdampflampen (NDL, auch: HPS) zu erwähnen; Mit einem hohen Anteil von gelbem und rotem Licht sind sie bestens geeignet, die meisten Kulturpflanzen durch Wuchs-, Blüte- und Fruchtbildungsphase zu bringen. Darüber hinaus sind NDL sehr effiziente Leuchtmittel; Ein großer Teil der verbrauchten Energie wird in für die Pflanze nutzbares Licht umgewandelt (viel Lumen per Watt (lm/W)).
MetalHalide (MH) sind in ihrer Funktionsweise mit den NDL verwandt, emitieren aber viel stärker im Blaubereich. Dies macht sie zum optimalen Licht für die Wuchsphase, um z.B.: Blattwachstum und starke Seitentriebe zu fördern.
Energiesparlampen (ESL) kommen heutzutage in vielen verschieden Farbtemperaturen (von ca. 2500°K-6500°K) vor. Die Lichtausbeute (lm/W) ist nicht so hoch wie bei NDL, dafür bestechen sie durch niedrigen Energieverbrauch.
Tag und Nacht in der Box. Sinnvolles Planen der Lichtzyklen.
Der Zyklus von Tag und Nacht bestimmt nahezu alles im Leben einer Pflanze. Je nach Art und Ursprungsort brauchen Pflanzen unterschiedlich viel Licht pro Tag, aber bei fast allen Pflanzen steuert der Lichtzyklus auch die verschieden Wuchsstadien.
Wo z.B. Orchideen eine gleichbleibende Tageslänge bevorzugen (und entsprechend ganzjährig wachsen und blühen) benötigen viele Kulturpflanzen (z.B. Tomaten) wechselnde Phasen aus langen Tagen, in denen die Pflanze hauptsächlich wächst, und kürzer werdenden Tagen, die Blüte und schließlich Fruchtbildung einleiten.
Entsprechend kann der Heimgärtner den Lichtzyklus bewusst zur Steuerung der Wuchsphasen nutzen.
Vorschaltgerät, Reflektor, Leuchtmittel Erst zusammen wird es richtig hell.
Bei der Abstimmung einer Lichtanlage, die genau zu den eigenen Bedürfnissen passt, sollte viel Sorgfalt auf die passenden, einzelnen Komponenten verwandt werden.
So arbeiten NDL und MH-Leuchtmittel z.B. mit einem Vorschaltgerät (VSG), welches den Strom aus der Leitung erst für das Leuchtmittel nutzbar macht. Bei ESL Leuchtmitteln ist das VSG bereits im Gehäuse integriert.
Reflektoren dienen dazu, dass vom Leuchtmittel in alle Richtungen ausgestoßene Licht dahin zu lenken, wo es gebraucht wird – zu den Pflanzen. So kann ein guter Reflektor die Lichtausbeute des Leuchtmittels beträchtlich erhöhen. Und das bedeutet langfristig mehr Wachstum bei gleichem Stromverbrauch.
LED stellt alles andere in den Schatten

LED (Light Emitting Diode) wandeln den durch sie fließenden Strom sehr effizient in Licht um und stellen von der Effizienz her jede bisherige Technologie in den Schatten. Der größte Vorteil der LED Grow Lampen ist aber das Spektrum, welches genau auf die Anforderungen der Photosynthese angepasst werden kann. Anders als beispielsweise eine NDL, kann eine LED gleichzeitig rote, blaue und andere Wellenlängen ausstrahlen.
Eine Grow LED ist also nicht nur bei der „Herstellung“ der Lichtstrahlen effizienter, auch die Lichtstrahlen an sich können von der Pflanzen viel besser und effektiver aufgenommen werden, was zu noch besseren Erträgen bei gleichen Stromkosten führt. Eine moderne Grow-LED hat bei gleicher Leistungsaufnahme etwa 30 % mehr Lichtausbeute als eine herkömmliche NDL, wodurch sich die Anschaffungskosten schnell amortisieren.